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Aktuell:Vortrag (Englisch): "Research not 'on' or 'about' but 'with' travelling showmen/ carnival people: The DFG project 'Travelling Showmen's Pastoral Counseling Service. Social Environment and Religious Meaning'", Forum of Christian Organizations for the pastoral Care of Circus and Carnival Workers, Annual Meeting 2015, Monte Carlo, Tuesday, 20.01.2015, 09:30 (AM).
SEIT 06.02.2014 in Tübingen: Ein Ort, an welchem ein Zentrum der theologischen und kulturwissenschaftlichen Erforschung der Circus- und Schaustellerseelsorge geschaffen wird. Ein Ort, an welchem Interviews geführt, ein Dialog zwischen Forschung und Partizipanten dieser Kulturwelt eröffnet wird sowie Veranstaltungen koordiniert werden können...
ZENTRUM FÜR CIRCUS- UND SCHAUSTELLERFORSCHUNG Hausserstr. 43, 72076 Tübingen
Aktuelle Publikationen: Bernhard Eisel, Seelsorge auf der Reise. Zum Verständnis der Schaustellerseelsorge in empirischer und poimenischer Perspektive, in: IJPT, Bd. 17, Heft 1, 28-49, August 2013. Hier geht es zum Download des Artikels beim Verlag (de Gruyter):http://www.degruyter.com/view/j/ijpt-2013-17-issue-1/ijpt-2013-0004/ijpt-2013-0004.xml?format=INT
Ders., Circus- und Schaustellerseelsorge: Soziokulturelle Hintergründe seelsorglicher Begegnungen mit langzeit-reisenden Familien. Ein ethnografischer Beitrag, in: Kristin Merle (Hg.), Kulturwelten. Zur Problematik des Fremdverstehens in der Seelsorge, Berlin, 2013, 187-204.
Hier geht es zur Bestellung des Buchs (LIT-Verlag): http://www.litwebshop.de/index.php?main_page=product_info&products_id=10598
Ders., zusammen mit Kristin Merle: "Es ist einfach eine christliche Sache" Gruppenspezifisches Ritualhandeln und die Kasualpraxis der Volkskirche, in: Weyel, Birgit, Bubmann, Peter (Hrsg.): Kirchentheorie. Praktisch-theologische Perspektiven auf die Kirche, VWGTh 41, Leipzig 2014, 189-203.
...und weitere Top-Projekte sind bereits in Planung!
Latest gigs: Circus- und Schaustellerseelsorge. Chancen, Herausforderungen und Perspektiven eines kirchlichen Handlungsfelds, Evangelischer Verein, Überkinger Str. 42, 70372 Stuttgart, 11.06.2014 Vortrag (zus. m. Birgit Weyel u. Kristin Merle): 'Konzeptionierung und Durchführung des DFG-Projekts: 'Schaustellerseelsorge. Lebenswelt und religiöse Wirklichkeitsdeutung der Menschen 'auf der Reise''', am 19.09.2013, im Rahmen der Fachgruppentagung 'Praktische Theologie' der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie, 18.-20.09. in Berlin, Thema: 'Kirchentheorie. Praktisch-theologische Perspektiven auf die Kirche'Vortrag: 'Circus- und Schaustellerseelsorge. Seelsorgesituationen, Aufgabenfelder und soziokulturelle Voraussetzungen', Evangelisches Gemeindehaus Neckartenzlingen, Im Unterbössel 1, 72654 Neckartenzlingen, TERMINÄNDERUNG!, NEU: 09.10.2013, 20:00 (Vortrag im Rahmen der Reihe 'Thema im Gemeindehaus')Ein Bericht über die Winterfeier erschien am 22.02.13 in der Cannstatter Zeitung. Zum Abspeichern, Vergrößern und Lesen veröffentliche ich den Bericht hier als JPG-Bild:
Liebe Besucherin, lieber Besucher,
ich freue mich sehr, Sie auf meiner Homepage begrüßen zu dürfen. Als für die Durchführung des DFG-Projekts 'Schaustellerseelsorge' zuständiger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Tübinger Praktischen Theologie (Ev. theol. Fakultät), möchte ich Ihnen hier mein Dissertationsprojekt zur empirischen Religionsforschung vorstellen. Es läuft unter dem Arbeitstitel: 'Schaustellerseelsorge. Lebenswelt und gelebte Religion von 'Menschen auf der Reise''.
Auf den folgenden Seiten möchte ich Sie über die Entstehung, Thematik und Methodik meines Forschungsvorhabens informieren. Des weiteren finden Sie Angaben über den aktuellen Stand des Projekts sowie weitere Informationen.
Achtung: Für die wissenschaftliche Arbeit suchen wir laufend Personen, die gewerblich als Schaustellerinnen und Schausteller Volksfestplätze beschicken und bereit sind, in einem 30 minütigen, sog. narrativen Interview ein Gespräch über ihr berufliches Umfeld sowie zu religiösen Themen zu führen. Diesem methodischen Vorgehen liegt die, im Zuge langzeitiger teilnehmender Beobachtungen sowie Literaturstudium gewonnene Überzeugung zugrunde, dass die Erforschung von Religion auf der Reise nur auf Basis der aktiven Selbstkommunikation der Akteure des Felds und ero-epischer Gespräche gelingen kann. Diese Interviews werden von mir vor der Analyse & Zusammenfassung selbstverständlich anonymisiert. Selbstredend sind auch Reisende nichtchristlicher Religionen, Personen ohne Religionszugehörigkeit, Atheisten oder Agnostiker eingeladen teilzunehmen! Bitte setzen Sie sich mit mir über die Postanschrift (zu finden im Navigationsfeld 'Stand der Arbeit, & Links) oder Emailadresse (www.bernhard-eisel@web.de / bernhard.eisel@uni-tuebingen.de) in Verbindung, wenn Sie Lust haben, bei dieser wissenschaftlichen Arbeit mitzuwirken. Vielen Dank im Voraus.
mit freundlichen Grüßen, Bernhard Eisel.
Feldforschung 2013 in Bad Kreuznach und Bad Cannstatt
Kürzlich besuchten Abordnungen der Circus- und Schaustellerseelsorge Forschung der Universität Tübingen die Schaustellergottesdienste in Bad Kreuznach und Stuttgart. Flankierend zum Bad Kreuznacher Autoskooter-Gottesdienst brachte Christine Beutler-Lotz eine kleine Ausstellung mit Bilddokumenten zu 30 Jahren "Reisende Gemeinde" in der EKHN mit auf die Skooterplatte. Im Mittelpunkt des von Symbolelementen mitgetragenen Gottesdiensts stand dann das Thema "Anbandeln". Die Mitglieder des Tübinger Forschungsprojekts nutzten die Gelegenheit zu Feldgesprächen, Beobachtungsprotokollen sowie Interviews mit Gemeindemitgliedern. In Stuttgart stand der Schaustellergottesdienst unter dem besonderen Eindruck des Abschieds der beiden jahrzehntelangen Schaustellerseelsorger Horst Heinrich (ev.) sowie Martin Fuchs (kath.). Joachim Hohl, Vorsitzender des Schaustellerverbands Südwest, verabschiedete die scheidenden Seelsorger mit einer anrührenden Rede. Diese handelte von den Wegstrecken lebensgestaltender seelsorgerischer Begleitung, welche die beiden Schaustellerpfarrer in ihrer aktiven Zeit mit ihren Gemeindemitgliedern zurückgelegt hatten.
Feldforschung in München, Bremen und Hochheim
Auch gegen Ende der Reisesaison 2012 standen für die empirische Forschung zur Schaustellerseelsorge noch einige Platztermine an: Unter anderem lieferten München, Bremen und Hochheim drei ganz unterschiedliche Eindrücke von Gottesdiensten auf den Plätzen: München, wo eine katholische Messe mit evangelischem Grußwort gefeiert wurde, stellte sicherlich einen der Jahreshöhepunkte für die katholische CSS dar, da hier mit Taufe, Firmung und Eucharistie ein breiter Ausschnitt der katholischen Sakramente mit dem Festzeltgottesdienst (im Hippodrom) der Öffentlichkeit kommuniziert wurde. Außerdem stand die Bitte der Wirte, Schausteller und Marktkaufleute für eine ‚friedliche Wiesen‘ im Mittelpunkt. In Bremen wurde ein evangelischer Mitternachtsgottesdienst mit eher interner, beinahe schon intimer Atmosphäre speziell für die Schausteller gefeiert. Hierzu trug sicherlich auch der Veranstaltungsort, die urige Reisegastronomie ‚Schwarzwald-Christel‘ bei. In Hochheim eröffnete ein eng an die profane Eröffnungszeremonie angegliederter Festgottesdienst den über 600 Jahre alten „Hochheimer Markt“. Hier beförderten die Beiträge von Christine Beutler-Lotz die Integration von Schausteller- und Ortsgemeinde. An allen Orten konnten Interviews mit freundlichen Schaustellern/-innen zu religiösem Empfinden, Schaustellerkasualien und dem Leben auf der Reise geführt und so das Projekt weiter verfolgt werden.
Feldforschung in Sachsen, Thüringen und Sachsen Anhalt:
Anfang April 2012 konnte ich - mit freundlicher Unterstützung von Pfarrer Conrad Herold (CSS EKM) - einige Erkundungen in der ostdeutschen Kirmeslandschaft durchführen. U.a. standen Platzbesuche in Mühlhausen, Plauen, Halle, Erfurt und Magdeburg auf dem Programm. In Erfurt wurde der Altstadtfrühling mit einem Gottesdienst (siehe Bild) eröffnet und auch in Magdeburg wurde ein Festplatz-Gottesdienst gefeiert. Viele freundliche Schausteller/-innen waren bereit, Auskunft über religiöse Traditionen ihrer Berufsgruppe (wie Geschäftseinweihungen und Saisonerüffnungsgottesdienste) sowie über ihre religiösen Ansichten zu geben.
Allerdings ist nach wie vor die nicht immer einfache Berufssituation der Schausteller in Ostdeutschland spürbar: Einerseits gibt es zwar auch in Ostdeutschland etliche 'Grandplätze' mit so klangvollen Namen wie 'Eislebener Wiesenmarkt' oder dem 'Rudolstädter Vogelschießen', andererseits leiden jedoch nicht wenige Plätze vor allem in strukturschwächeren Regionen seit längerem unter chronischem Besuchermangel. Nicht zu unterschätzen sind auch die betriebswirtschaftlichen Umstrukturierungen, die viele Betriebe mit der politischen Wende 1989/ 90 schultern mussten: Nachdem zunächst vorwiegend gebrauchte westdeutsche Geschäfte nachgefragt wurden, investierten viele Betriebe bereits wenige Zeit später in neue Anlagen aus Westdeutschland oder dem europäischen Ausland. So mussten innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit eine unüblich hohe Zahl hoher Investitionen refinanziert werden, was mit teilweise erheblichen Belastungen für die Familien verbunden war. Schule für Circuskinder in NRW: Im Mai 2011 hatte ich Gelegenheit, an einer spannenden Exkursion zur nordrheinwestfälischen 'Schule für Circuskinder' teilzunehmen. Den Schülern dieser, von der evangelischen Kirche im Rheinland getragenen und dem Land NRW finanzierten, mitreisenden Schule, steht eine praktikable Alternative zum oftmals von negativen Erfahrungen begleiteten, wechselnden Schulbesuch unterwegs zur Verfügung: Hier werden sie von circusefahrenen Pädagogen in jahrgangsübergreifenden Kleingruppen unterrichtet, wobei der Präsenzunterricht durch computergestützte Unterrichtsformen (e-learning) ergänzt wird.
Eine im 45-Minutenrhytmus alternierende Abfolge von Unterrichtsfächern gibt es in der Circusschule natürlich nicht. Stattdessen ist der Unterrichtsplan in sogenannte Module (besetehend aus Lernstoff eines bestimmten Fachs und Unterrichtsniveaus) strukturiert und zumeist abrbeitet jeder der Schüler gerade an einem anderen Modul. Im Circus werden häufig bereits den Kindern für das Gelingen der gemeinsamen, beruflichen Reise vitale Aufgaben übertragen. Die hieraus resultierende, relativ frühe Selbständigkeit der Kinder kommt dem Profil dieser stark auf eigenverantwortlicher Arbeitsorganisation basierenden Unterrichtsform natürlich stark entgegen.
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